Wir sind Mitte 20. Wir sind privilegiert. Und wir sind nicht gewillt, diese Privilegien stillschweigend hinzunehmen. Die Crux an Privilegien ist, dass man sie gar nicht spürt, außer man trifft Menschen, die diese Privilegien nicht mit einem teilen.
Wir sind Teil von Mediennetz Mainz e.V., wir schließen Lücken in der Gesundheitsversorgung und wir sind es leid, Menschen sagen zu müssen, dass wir nichts mehr für sie tun können. Wir können nichts mehr für sie tun, weil sie zufällig im falschen Land und ohne das Privileg, hier bleiben zu können, geboren sind. Wir können nichts mehr für sie tun, weil Politiker und Politikerinnen aktiv Stimmung gegen ärztliche Gutachten machen. Wir können nichts mehr für sie tun, weil sie auf der falschen Rheinseite im falschen Bundesland wohnen.
Sie müssen zurück in ein Land, aus denen sie vor Terror und Verfolgung geflohen sind. Ein Land, in dem sie Dinge erleben mussten, die sie tief traumatisiert haben.
Zurück nach Afghanistan, die Ungewissheit, den Krieg.
Vielleicht gibt es sichere Gebiete in Afghanistan, aber es gibt dort keine Zukunft. Keine Zukunft ohne Hilflosigkeit, ohne Angst, ohne Flashbacks.
Wir wollen unser Privileg nutzen, unsere Meinung laut werden zu lassen. Wir fordern, dass diese willkürliche Abschiebepolitik endet!